Bei einer Begehung der Sundermannsteine in Osnabrück-Gretesch (am 10. April 2019) konnte Keramik geborgen werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur zugeordnet werden kann. Die Keramik war obertägig an den Trägersteinen zu finden. Offensichtlich wurde diese durch einen Tiergang an die Oberfläche gewühlt. Es handelt sich um insgesamt neun Scherben. Davon sind sechs als Wandscherben, eine als Randscherbe und zwei als Böden anzusprechen. Zwei der Wandscherben und auch die Bodenfragmente sind gänzlich unverziert. Einer der Böden weist einen Standring auf, der andere ist flach.
Die Randscherbe und vier der Wandscherben sind stichverziert. Drei der Wandscherben weisen eine sogenannte tvaerstik-Stichverzierung auf. Bei zweien dieser Scherben ziehen sich diese als Horizontallinien über das Gefäß. Die dritte Scherbe weißt einen Schulterknick auf, von dem die Stichverzierung offensichtlich in Blockformation vertikal zum Gefäßboden hin abfällt. Der Schulterknick ist zudem kantig ausgeprägt. Diese Indikatoren lassen eine Datierung in die Horizonte 3 und 4 nach Brindley vermuten. Sowohl das Randstück als auch ein weiteres Wandstück weisen eine Tiefstichverzierung auf, die, gemessen an Brindleys Horizonten, jünger ist. Die Randscherbe weißt offenbar eine V-förmige Verzierungsmethode oder ein Zick-Zack-Muster im Randbereich auf, was eine Deutung in den Horizont 5 oder Horizont 6 nach Brindley vermuten lässt, da diese Verzierungsarten dort auftreten. Die Wandscherbe, die ebenfalls eine Tiefstichverzierung aufweist kann aufgrund der Zerscherbung nicht eindeutig zugeordnet werden. Somit ergibt sich ein grober zeitlicher Kontext, der sich zwischen 3300 cal BC und 2850 cal BC bewegt.
Trotz zurückliegender Untersuchungen, scheint dieses Großsteingrab weitere Keramik zu beherbergen. Mithilfe von weiterführenden Untersuchungen könnte geklärt werden, in welche zeitliche Stellung die Keramik des Grabes fällt. Damit ließe sich auch dieses Grab in die Chronologie der Großsteingräber einordnen.