Vereinsmitglied Lara Helsberg hat im Wintersemester 2018/19 eine Seminararbeit über „Die Keramik der Nord- und Westgruppe der Trichterbecherkultur – ein Vergleich“ am Institut für Ur- und Frühgeschichte an der Universität zu Köln eingereicht. Die sehr gut bewertete Arbeit wird als Forschungsbeitrag fortan auf unserer Vereinsseite im Open Access zum Download bereit stehen.
„Obwohl sich der Name der Kultur von einem Keramiktypen ableitet, ist besonders in den letzten Jahren der Forschung deutlich geworden, dass die Trichterbecherkultur nur mit einigen Schwierigkeiten über die Keramik definiert werden kann. Durch die guten Erhaltungsbedingungen, besonders in Megalithgräbern, ist eine Vielzahl an regionalen Beispielen vorhanden, an denen besonders die Interaktionsräume der einzelnen Gruppierungen nachvollzogen werden können. Eine Vergleichsstudie zwischen der West- und der Nordgruppe ist in diesem Fall sowohl mit Unstimmigkeiten als auch Übereinstimmungen versehen. Übereinstimmungen lassen sich mit einiger Wahrscheinlichkeit durch die gemeinsame Megalithik erklären. Die Unterschiede können wiederum mit den unterschiedlichen Habitaten und der jeweiligen Anpassung begründet werden. Außerdem bleibt anzunehmen, dass die einzelnen Gruppen in verschiedenen Regionen Kontakt zu unterschiedlichen, bereits sesshaften Kulturen pflegten. Ein weiterer Punkt ist, dass besonders in den Keramikkomplexen der Nordgruppe die Siedlungskeramik ein Stellenwert zu Gute kommt, der in der Westgruppe nicht geleistet werde kann, da in dieser Region kaum bis keine Siedlungen deutlich zu belegen sind. Daher bleibt es an dieser Stelle fragwürdig, ob sich die Variation an Keramikgegenständen nicht doch noch anpassen würde.“