Vom 16. Dezember bis zum 15. Januar präsentiert das Kulturgeschichtliche Museum Osnabrück ein spektakuläres Fundensemble. Dem Zufall ist es zu verdanken, dass im Juni ein steinzeitlicher Hortund in Osnabrück-Lüstringen entdeckt wurde. Bei dem Befund, dessen Reste nach seiner Entdeckung archäologisch im Block geborgen und aktuell im Landesamt für Denkmalpflege in Hannover untersucht werden, handelt es sich um eine Grube in der drei Kupfer-Lunulae, vergesellschaftet mit einer Schaftlochaxt aus Arsenbronze, niedergelegt wurden. Bei den Lunulae handelt es sich um sichelmondförmige (lat. lunula „kleiner Mond“) Schmuckstücke, die um den Hals bzw. möglicherweise als auf die Kleidung genähter Brustschmuck getragen wurden. Sie gehören zu den ältesten bearbeiteten Metallfunden, die in Deutschland entdeckt wurden. Das Kupfer stammt nachweislich einer metallurgischen Analyse durch Herrn Dr. Lehmann (Hannover) wahrscheinlich aus den südlichen Regionen Südosteuropas. Die Schaftlochaxt, die zusammen mit den Lunulae gefunden wurde, macht den Befund an sich erst so bedeutend, da nun erstmals die Schmuckstücke über die Axtform näher datiert werden können (vorläufig: ca. 2500–2000 v. Chr.). Nach metallurgischer Analyse stammt die Axt aus dem zentralasiatischen/kaukasischen Gebiet. Das Zusammenspiel beider Fundregionen und die Auffindung der weitgereisten Stücke in Lüstringen werden die Forschung noch einige Zeit beschäftigen und Fragen u.a. zu Handelswegen aufwerfen.
Der NDR berichtete am 15. Dezember über die Ausstellungseröffnung. Siehe dazu auch die Pressemeldung der Stadt Osnabrück mit einem Film, der auch in der Ausstellung zu sehen ist.