Megalithgrab Krevinghausen 1
Sprockhoff-Nr. 918
Krevinghausen, Gemeinde Bissendorf, Landkreis Osnabrück
WULF/SCHLÜTER 2000, Nr. 701
Lage
Die Fundstelle liegt im Fichtenbestand „Schelentannen“, nur 5 Meter südlich eines Waldweges, etwa 2 km östlich von Krevinghausen.
Erhaltungszustand
Zustand vor 1841: „Von den 7 Denkmälern in der Bauerschaft Krevinghausen sind noch 4 erhalten, 3 zerstört. Die Ersteren bestehen resp. aus 4, 3 und 2 Trägern mit einem Decksteine. Die beiden Decksteine, die auf 4 Trägern ruhen, sind jeder 6′ lang und 4′ breit und ein jeder derjenigen, welche auf 3 und 2 Trägern ruhen, ist 9′ lang und 6′ breit. Die 3 herunter gefallenen Decksteine messen resp. 11 und 7′ in der Länge und 6 und 4′ in der Breite. Das Denkmal, welches auf 3 Trägern ruht, wird von dem Amte ein Opferstein genannt. Sie liegen sämtlich in einer Reihe auf Privatgrund des Colonen Brünings zu Krevinghausen.“ (WÄCHTER 1841, 104)
Es ist derzeit nicht zu entscheiden auf welche der Gräber bei Krevinghausen sich Wächters Beschreibung bezieht interessant ist jedenfalls der Hinweis darauf, dass neben den von uns beschriebenen vier Megalithanlagen [Krevinghausen 1–4] noch drei weitere zerstörte Gräber zu finden sein sollen.
Zustand vor 1867: (um 1864?) „Nach Erkundigungen an Ort und Stelle sind aber auch die übrigen vier [von WÄCHTER 1841, 104 erwähnten, s.o.] Denkmäler vor etwa zwei Jahren weggeschafft und die Steine als Baumaterial verwendet. Sie lagen auf dem Privatgrunde des Colonen Brüning, in cultiviertem Lande, in einer Reihe. [Die folgende Beschreibung der Gräber ist ein Zitat nach WÄCHTER 1841, 104.]“ (MÜLLER 1867, 339)
MÜLLER (1867, 339–340) berichtet von vier weiteren Denkmälern bei Deitinghausen, von denen eines in schlechtem, jedoch unzerstörten Zustande sei: “ [E]s liegt auf Privatgrund des Colonen Bettinghaus. Seine Länge beträgt etwa 15 Schritt und seine Breite 8 Schritt. Von den 4 Decksteinen liegt nur noch einer auf 3 Trägern, die übrigen sind halb versunken. Die Länge des ersteren ist 6 Fuß, die Breite 4 Fuß 8 Zoll und die Dicke 2 Fuß. Von den Umfassungssteinen sind nur noch 2 vorhanden. Das Denkmal liegt an einem Bergabhange, der mit Eichen besetzt ist (…).“
Zustand vor 1920: „Dies der Zerstörung entgangene Denkmal liegt auf einer mit Findlingen bedeckten Anhöhe unweit des Hofes Bettinghaus, etwa 1 St. östlich von Schledehausen. Der jetzige zustand des Steingrabes entspricht völlig der Beschreibung, welche Müller (…) vor 50 Jahren davon entworfen hat. Es sind noch vier Decksteine vorhanden, von denen einer auf Trägern ruht.
L. 10 m; Br. 3,5 m – 4 D[ecksteine].; H[aupt].D[eckstein]. 1,9 : 1,4 m. – 10 Tr[agsteine]., 1 S[chlussstein]., 1 R[ringstein].“ (BÖDIGE 1920, 61)
Zustand 1927: „Stark zerstörte Grabkammer ungefähr in nordwest-südöstlicher Richtung. In situ stehen allein vier Träger der nordöstlichen Langseite, ein weiterer ist nach außen gefallen. Vier Träger der gegenüberliegenden Langseite sind nach innen gefallen, der nordwestliche Abschlußstein ebenfalls. Ein Deckstein liegt in der Kammer, ein anderer ist nach außen geschleppt. Man ist geneigt, eine kleine vier- bis fünfjochige Kammer von schätzungsweise 4,5 zu 1,2 m lichter Weite anzunehmen. Die wenigen umherliegenden Steine könnten zu einer engen Einfassung gehört haben, indessen ist das fraglich.“ (SPROCKHOFF 1975, 125)
Zustand 1994: „Der heutige Zustand entspricht genau der Aufnahme von SPROCKHOFF/SCHWIEGER 1927. Lediglich der östlichste Tragstein der nördl. Langseite, der 1927 bereits nach außen gekippt war, ist heute ca. 2 m nach SO verlagert. Um die steinerne Grabkammer herum ist ein flacher runder Hügel von ca. 0,5 m H. erhalten.“ (WULF/SCHLÜTER 2000, 318).
Funde
Es wird vermutet (WULF/SCHLÜTER 2000, 318), dass folgende Funde, die 1853 aus der Sammlung Graf Münster-Langelage übernommen wurden, aus diesem Grab stammen: eine Pfeilbewehrung aus weißgrauem Feuerstein, Feuersteinabschläge, drei Feuersteinbeile, zwei Feuersteinartefakte [Prähistorisches Museum Hannover, Kat.Nrn. 3399–3404, 3408].
Literatur
WÄCHTER 1841, 103–104; MÜLLER 1867, 339; MÜLLER/REIMERS 1893, 277; SPROCKHOFF 1975, 125, Kat.Nr. 918, Atlasblatt 141; PIESCH 1997, 9; WULF/SCHLÜTER 2000, 318.