Schwagstorf 4 – Felsener Esch 1

Artikel aktualisiert am 17.02.2020

Schwagstorf_Ostercappeln_Felsen 1_05

Megalithgrab Felsener Esch 1
Sprockhoff-Nr. 904
Schwagstorf, Ostercappeln
WULF/SCHLÜTER 2000, Nr. 1288

Lage

Die Fundstelle liegt etwa 30 Meter östlich der B218 zwischen Schwagstorf und der Leckermühle. Nur rund 50 Meter östlich davon liegt das Megalithgrab Felsener Esch 2 und etwa 120 Meter südlich von diesem die Fundstelle Felsener Esch 3.

Erhaltungszustand

Zustand vor 1841: „Bei dem dritten [Megalithgrab] ruhen nur 4 Decksteine auf ihren Trägern; es liegt auch auf dem Felsen-Esche auf Gonnemann’s Colonate.“ (WÄCHTER 1841, 111)
Vermutlich von WÄCHTER übernommen, stammt die Beschreibung von KEFERSTEIN (1846, 144) „bei Felsen 4 dergl. [sog. Altargrotten], deren eine aus 42 Steinen besteht [gemeint sind die Driehauser Steine]“.

Zustand vor 1867: „Bei Felsen waren früher (vgl. Wächter S. 111) [= WÄCHTER 1841] drei Steindenkmäler auf dem s. g. Felsen-Esch, und zwar lagen zwei auf Huntemann’s und eins auf Gronemann’s Colonate. Gegenwärtig ist nur noch das letztere vorhanden. Von Osten nach Westen ist die Reihenfolge der Steine in dieser Weise: 

Ein fast versunkener Stein (Schluß- oder Ringstein).

Ein Deckstein auf 2 Trägern.

Ein Deckstein zwischen 2 desgl.

Ein Deckstein desgl.

Ein Schlußstein. 

Der einzige noch aufliegende Deckstein ist 10 Fuß lang, 5 Fuß breit und 4 1/2 Fuß dick. In der Mitte des Denkmals steht eine junge Eiche, es liegt in cultivirtem Lande und verdient wohl für die Zukunft erhalten zu werden.“ (MÜLLER 1867, 341)

Zustand vor 1876: „Da die östlich, eine kleine halbe Stunde von diesen [= Darpvenner Megalithgräber] entfernt liegenden 3 Denkmäler bei Felsen auf dem s. g. Felsen-Esch bis auf eines, welches aus drei Decksteinen besteht, zerstört sind und kaum einen Besuch lohnen, …“ (HARTMANN 1876, 73)

Zustand vor 1887: „Das Dritte [Grab], welches 75 Schritte von dem zweiten entfernt ist, und sich auf Gronemanns Kolonate befindet, ist noch einigermaßen erhalten. Dasselbe ist heute 10 Schritte lang und etwa 7 Schritte breit.“ (TEWES 1887)

Zustand vor 1920: „Hgr. I, 30 m östlich von der Straße bei km 3,7. Es sind drei Decksteine vorhanden, von denen der größte (3:1,7 m) auf drei Trägern ruht. Die Zahl der letzteren beträgt acht, unter diesen haben zwei die Stellung von Schlußsteinen.“ (BÖDIGE 1920, 64)

SPROCKHOFF 1975, Atlasblatt 131
Bildquelle: SPROCKHOFF 1975, Atlasblatt 131

Zustand 1927: „Erweiterter Dolmen? Kurze Steinkammer in Richtung Nordwest-Südost. Der nordwestliche Abschlußstein, die drei Träger der südwestlichen Langwand, zwei Träger der nordöstlichen Langseite und ein kurzer Tragstein der südöstlichen Schmalseite stehen in situ. Der südöstliche Deckstein liegt in alter Lage auf, zwei Decksteine sind in die Kammer gefallen. Der Eingang dürfte an der südöstlichen Schmalseite gewesen sein. Auffallend ist, wie sich das in lichter Weite 4,5 m lange Grab von 2 m im Nordwesten zu 2,5 m im Südosten verbreitert.“ (SPROCKHOFF 1975, 121)

Zustand vor 1934: „Unfern von diesem Stein [= Felsener Esch 2] lugt aus Buschwerk ein Steingrab (1802 Hühnen Begräbnis) hervor, das wie der nahe Kulthügel [= Felsener Esch 3], Eigentum der Provinz Hannover ist.“ (WESTERFELD 1934, 84)

Zustand 1987: „Zustand, wie bei SPROCKHOFF beschrieben. Gesamt-L. 6 m, Br. 3 m. Aus Granitfindlingen aufgebaut.
In Ackerland, auf dem Grab zwei Eichen.
Das Grundstück, auf dem sich das Großsteingrab befindet, it von einer Reihe aus etwa kopfgroßen Findlingen eingefasst.“
(WULF/SCHLÜTER 2000, 468)

Zustand 2016: Der Zustand des Grabes ist wie bei SPROCKHOFF (1975, 121) beschrieben. Die beiden bei WULF/SCHLÜTER (2000, 468) genannten Eichen sind gefällt und nur noch im Boden steckende morsche Stumpen erinnern an sie. Das Grab ist darüber hinaus mit weiteren jungen Eichen, Holunderbeersträuchern und Dornengestrüpp bewachsen. Nördlich der nordöstlichen Langseite liegt ein großer Findling, der in den Beschreibungen bislang nicht erwähnt worden ist.
Die Einhegung aus bis zu 60 cm durchmessenden Findlingen ist teilweise durch die landwirtschaftliche Tätigkeit ge- oder zerstört worden. (LAU/GRONEIK 08.03.2016)

Literatur

WÄCHTER 1841, 110–111; KEFERSTEIN 1846, 144; MÜLLER 1867, 341; HARTMANN 1876, 73; MÜLLER/REIMERS 1893, 286, Nr. 2; BÖDIGE 1920, 64, Nr. I; WESTERFELD 1934, 84; SPROCKHOFF 1975, 121, Kat.Nr. 904, Atlasblatt 131; SCHLÜTER 1979, 16–18, Abb. 9; WULF/SCHLÜTER 2000, 468, Abb. 296.

externe Links

stonepages.de

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